Die Entdeckung und Anwendung der Transformationstechnik CRISPR/Cas stellte einen technischen Durchbruch für die Biotechnologie dar. Gleichzeitig führt der Ausbau der Automatisierung in Laboren, der wachsende Bestand an Sequenzinformationen und eine immer einfachere Synthetisierung von Genomen dazu, dass mehr und qualitativ neuartige gentechnisch veränderte Organismen entwickelt werden. Neue Methoden und Ansätze bringen neue Herausforderung für Bewertungskonzepte mit sich, wenn mit ihnen entwickelte Produkte für den Markt zugelassen und in die Umwelt freigesetzt werden sollen.
Die Fachstelle Gentechnik und Umwelt führt ein Horizon Scanning durch, d.h. die Recherche und Auswertung von publizierter und weiterer Fachliteratur. So sollen mögliche Umweltauswirkungen neuer technischer Entwicklungen und ihrer Anwendungen im Bereich Gentechnologie/Biotechnologie unter besonderer Berücksichtigung des Vorsorgeprinzips frühzeitig identifiziert und dann auch analysiert werden.
Weiterhin recherchiert die Fachstelle auch die gesellschaftlichen und politischen Diskurse und Bewertungskategorien für Verfahren der Genom-Editierung und der Synthetischen Biologie in und außerhalb Europas und vergleicht diese miteinander.
Die Ergebnisse dieses Horizon Scanning sollen einerseits Behörden und Wissenschaft als Informationsgrundlage dienen sowie andererseits auch adressatengerecht für den öffentlichen und politischen Diskurs und für die Zivilgesellschaft aufgearbeitet und bereitgestellt werden.
Eine projektbegleitende Arbeitsgruppe (PAG) berät die Fachstelle bei ihrer Arbeit. In ihr sind zivilgesellschaftliche Organisationen und Umweltverbände vertreten, die sich mit den Folgen der Gen- und Biotechnologie für Agrarsysteme, Saatgut- und Lebensmittelerzeugung, Umwelt- und Naturschutz befassen, sowie WissenschaftlerInnen aus den Bereichen Umwelt und Gentechnik. Die PAG fungiert als Input-Geber. Die wissenschaftliche Untersuchung der Fragestellungen erfolgt durch die Fachstelle. Die Veröffentlichung der Ergebnisse in Zeitschriften mit peer review ist vorgesehen.
Projektdurchführung durch Testbiotech e.V., Institut für unabhängige Folgenabschätzung in der Biotechnologie
Projektgeber ist das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln aus dem UFOPLAN des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, Förderkennzeichen 3519840300
Aktuelle Infos über Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der FGU finden Sie → hier
Die Ergebnisse der FGU aus den Jahren 2017-2020 lassen sich im → Archiv finden.